erleichtern. Da „kapazitiv“ gemessen
wird, soll hier sogar eine Verkabelung
der Komponenten nicht stören. Dennoch
würden wir diese Fehlerquelle ausschlie-
ßen und jedes Gerät einzeln „messen“
- das handhaben wir hier genauso. Das
Gerät muss eingeschaltet sein, wird dann
vom Netz getrennt und der Stecker in den
Phasendetektor eingesteckt. Drückt man
nun den Prüfknopf, leuchtet bei Geräten
mit (dreipoligem) Schutzkontakt die rich-
tige Steckerseite auf.
Geräte mit zweipoliger Kaltgeräte-
buchse an der Rückseite, Eurostecker oder
zweipoligem, schutzleiterlosen Kaltgerä-
tekabel benötigen eine Hilfserde, die für
die Dauer der Messung mit dem mitge-
lieferten Käbelchen zwischen dem Pha-
sendetektor und der Gerätemasse (Cinch-
buchse außen oder blanke Schraube) her-
gestellt wird. Ist das Käbelchen in Posi-
tion, kann auch hier mittels Knopfdruck
die bessere Steckerposition ermittelt wer-
den. Die Gegenprobe ist einfach: Stecker
andersherum in den Phasendetektor -
und die andere LED sollte aufleuchten.
Schwierigkeiten können naturgemäß
bei Geräten auftauchen, die über
einen Standby-Modus verfügen
und - logischerweise - bei Tren-
nung vom Netz im eingeschalteten
Zustand in diesen wechseln. Denn
für den Standby-Betrieb ist ein
anderer, kleinerer als der Betriebs-
trafo zuständig, und dieser kann von der
Phasenlage durchaus genau andersherum
angeklemmt sein. Eine übliche Messung
würde dann ein falsches Ergebnis liefern.
Dieses Problem ist mit einem Phasende-
tektor, so komfortabel er auch sein mag,
leider nicht zu lösen.
bestimmten Abstand vom Gerät
Alarm geben. Ohne die Emp-
findlichkeit am Spannungsfinder
zu verändern, wiederholen Sie
den Versuch an derselben Stelle
bei umgedrehtem Netzstecker.
Die korrekte, messtechnisch wie
klanglich bessere Steckerposi-
tion mit dem niedrigeren Poten-
tial ist die, bei der Sie mit dem
Spannungsfinder ohne Alarm
etwas näher an den Prüfling he-
rankommen. Eigentlich logisch
- und spottbillig, wenn so ein
Gerät ohnehin vorhanden oder
in der Nachbarschaft/Verwandtschaft
ausleihbar ist. Die Zuverlässigkeit dieser
„Messung“ ist ab mittleren Potentialun-
terschieden zwischen beiden Steckerpo-
sitionen meist völlig ausreichend. Wie-
derholen Sie den Test ruhig noch ein-
oder zweimal und vergessen Sie nicht,
das auszuphasende Gerät wirklich ein-
zuschalten (nicht Standby). W enn Sie
reproduzierbare Ergebnisse bekommen,
ist die Netzphase ermittelt, und das
nächste HiFi-Gerät kann geprüft werden.
P hasendetektor
Von Oehlbach (rund 50 Euro im STE-
REO-Shop) und - durchaus etwas pro-
fessioneller und zuverlässiger ausgeführt
- von MFE (ca. 170 Euro) sind Prüfgeräte
erhältlich, die das Ausphasen komfortabel
Phasendetektoren wie der Oehlbach Phaser
erleichtern in vielen Fällen das HiFi-Leben
Der genaueste,
freilich auch
aufwendigste und die größten
Kenntnisse voraussetzende Weg
zur Ermittlung der optimalen
(von zwei möglichen) Netzphase
führt über das Multimeter, also ein Viel-
fach-Messgerät. Es muss hochohmig sein
und Wechselspannungen (AC) um 200
Volt messen können, diese Einstellung
ist dann auch vorzunehmen und die bei-
den Messstrippen gemäß Anleitung anzu-
schließen (die schwarze Leitung muss in
der Regel in die COM-Buchse, die rote
in die AC/V-Buchse). Auf eine Genau-
igkeit von 1, 3 oder 5 Prozent kommt es
nicht an. Auch Analog-Multimeter sind
einsetzbar, da sie die Tendenz sicherlich
gut anzeigen.
Gemessen wird bei eingeschaltetem und
ans Netz angeschlossenem Prüfling die
Spannung zwischen Gerätemasse (Cinch-
buchse außen, blanke Schraube) und
dem Schutzleiter der Steckdose. Hier ist
es wichtig, für die Dauer der Messung
den - falls vorhanden - Schutzkontakt
am Kabel des Prüflings (beidseitig am
Schukostecker) mit Isolierband abzukle-
ben. Das können, dürfen und werden wir
Messen Sie bei beiden Steckerpo-
sitionen, die richtige ist die mit dem
geringeren Spannungs-/Potentialwert.
Und entfernen Sie nach der Messung
das Klebeband wieder! Und überprü-
fen Sie das Ergebnis mit den Ohren .
..
Tom Frantzen
Der Profi misst mit einem
Multimeter die Spannung
zwischen Gehäuse und Erde
in beiden Steckerpositio-
nen. Der niedrigere Wert ist
der richtige
M u ltim e te r
hier nicht empfehlen, aber nur so ist bei
Schutzkontaktgeräten eine sinnvolle Mes-
sung möglich.
Wenn Sie den Schutzkontakt abkleben,
tun Sie dies auf eigene Gefahr! Bekannt-
lich rettet der Schutzkontakt im Falle
eines (bislang unerkannten) Gerätedefekts
Ihr Leben. Holen Sie sich vorsichtshalber
einen zweiten, unbedingt fachkundigen
Mann dazu. Fragen Sie im Zweifelsfall
lieber Ihren Elektriker!
HiFi-JAHRBUCH 2015 STEREO 179